...aus dem Leben eines nixiskla...
Mittwoch, 10. Juli 2013
Manchmal ist die üppig vorhandene Zeit ja auch durchaus nützlich. Man kann mal eben einen zweistündigen Regentanz ausführen, nur um die seit acht die Hecke schneidenden Männer von ihrer Arbeit abzuhalten. Können die nicht samstags kommen, wenn hier eh das halbe Viertel sägt oder mäht?

Man sinkt also nach getaner Arbeit - kleiner ALG-II-Scherz - ermattet in das Sofa, es regnet draußen ordentlich, nur um die hastig abziehenden Landschaftsgärtner noch sagen zu hören: "Da haben wir aber Glück gehabt, gerade noch so eben fertig geworden."



Sonntag, 7. Juli 2013
Was ist eigentlich spießiger? Den ganzen Samstag ab 08:01 Uhr bis etwas 16:00 Uhr mit einer jeweils halbstündigen Pause um halb eins (Mama hat Essen fertig) und drei (lecker Streuselkuchen) zu sägen? Ohrenscheinlich Holz für den Kamin, der jeweiligen Sägelänge nach zu urteilen. Oder sich darüber fast eben solange aufzuregen...?

Okay, dafür wurde natürlich das sonst übliche samstägliche Rasenmähen nahezu komplett überdeckt, man kann eben nicht alles haben.

Dabei ging mir wieder mal durch den Kopf, was die Leute eigentlich mit ihren Kindern am Samstag machen. Mein Balkon erlaubt mir einen charmanten (ehrlich) Blick auf ein sehr nettes, alteingesessenes, sogenanntes besseres Viertel meiner Wohngemeinde. Das ist für die Preislage sogar erstaunlich abwechslungsreich bewohnt, soll heißen: wirklich alte Leute, zu denen morgens der Pflegedienst kommt (parken einen gerne mal zu, daher kenne ich die meisten mittlerweile, weil ich dann ja artig schellen gehe und um Räumung bitte, wenn es zu lange dauert) und am Wochenende kommen halt die Kinder, Enkelkinder, keine Ahnung. Dann so das wohlhabende Endmittelalter, Ü50, Mercedesbesitzer zu 98,87%, vielleicht schon Ruheständler, erkennbar an überdurchschnittlicher Gartenaktivität. Und Grüssbereitschaft. Wobei die Gärten in dem Viertel eine schon fast unangenehm zu nennende Größe haben, beileibe keine erweiterten Beete. Und dann gibt es durchaus eine ganze Menge Ü30, ich würde mal komplett vorurteilsfrei auf gehobenes Management tippen, Firmenwagen Audi- oder BMW-SUV, Frau Mini Cabrio oder Smart, in der Regel als Familienfahrzeug noch einen Mercedes Kleinbus.

Und jetzt kommen wir zu meiner eigentlichen Frage: diese Nachbarn haben also durchaus Kinder in zum Teil überdurchschnittlicher Anzahl. Was machen die Samstagsvormittag? Warum höre ich die nie? Aber wirklich nie, kein einziges, tobendes, sich freuendes Kind oder gar Kinderrudel unterbricht die Dauerbesägung, respektive -mähung dieses Viertels. Werden die auch am Samstag in den Kleinbus gepackt und dann zum kontrollierten Spielen in eine Freizeitanlage des Vertrauens verklappt? Sehr, sehr seltsam...