...aus dem Leben eines nixiskla...
Donnerstag, 29. Oktober 2015

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Die wundervolle Royal Albert Hall, ein wundervolles Publikum, die wundervolle Adele...legen Sie die Taschentücher parat...nach ein paar einleitenden Worten über den Song...



Dienstag, 22. September 2015
Es gibt einen einzigen, relativ unbedeutsamen Punkt, auf den ich einigermaßen stolz bin zur Zeit: ich habe die Zahnarztgeschichte endlich hinter mir. Jahrelange Angst, alle paar Monate wiederkehrende Zahnschmerzen, die mittels diverser Schmerzmittel überstanden wurden, immer wieder verschoben, immer wieder gekniffen. Dann Ostern die Wende: eine derart heftige Entzündung am Unterkiefer, dass es keinen anderen Ausweg gab als den zahnärztlichen Notdienst. Denen war es zu heiß und ich wurde zur Uniklinik überwiesen. Dort auf einen sehr netten und sehr lässigen Facharzt für MKG-Chirurgie getroffen, dem meine für mich nahezu lebensbedrohende Entzündung vermutlich etwas läppisch war, der mir aber sehr viel Mut zusprach. Und das war mehr als nur eine dicke Backe - so nannte er nahezu verächtlich meine wie bereits erwähnt vermutlich lebensbedrohende Entzündung - zu behandeln. Lange Rede, kurzer Sinn: sechs Termine wegen der Entzündung, vier Termine in der Chirurgie (zwei Mal Zähne und zwei Mal Fäden ziehen), ein Termin in der Zahnerhaltung (die Abteilung macht dann das, was ein "normaler" Zahnarzt in der Praxis macht), zwei Termine in der Paradontologie bei einem Kurs für angehende Dentalhygieniker/-innen (ohne Befund, was alle nach den Jahren anscheinend erstaunte). Dann fehlte noch die Behandlung eines schnöden Lochs im Zahn und ich hatte plötzlich das Verlangen, mich in den regulären Betrieb einer ganz normalen Zahnarztpraxis einzugliedern, mir war der Betrieb und die ganze Größe der Zahnklinik etwas zu viel, und so war ich dann Anfang September und letzten Freitag bei einem sehr netten, vielleicht etwas sehr stillen Zahnarzt, der mir nach dem Erstellen der Füllung durchaus Zähne in guten Zustand bestätigte. Obwohl ja einiges gezogen werden mußte, hat er mir von Zahnersatz abgeraten, das würde in der Regel mehr Probleme bereiten als Nutzen bringen. Also alles gut. Und erledigt. 15 Termine seit März. Juchhu.


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Sonntag übelst mit meiner Mutter gestritten. Während der Tagesschau, was dem geneigten Mitleser eventuell einen Anlaß für den Streit an die Hand gibt. Nachdem man mehrfach Dinge bekundete, die ich einfach nicht ertragen kann, habe ich meine Sachen genommen und bin nach Hause gefahren. Ich weiß, dass das ziemlich scheiße ist. Aber es ging nicht anders. Als mir nahegelegt wurde, wenn ich diese Leute hier haben wolle, könne ich ja welche von denen bei mir aufnehmen, wurde mir dann auf meinen auch schon sehr erhitzten und sehr lauten Einwand, dass ich gerade keinen Job hätte, ob man das vergessen habe, entgegnet, dass ich dann ja halt irgendwas arbeiten gehen könne, wenn es mir doch so wichtig wäre.

Es geht einfach im Moment nicht.


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So gestalten sich die zwei Wochen vor Beginn der Fortbildung also anders als geplant. Ich wollte die Tage komplett aus dem üblichen Trott raus, keine Bewerbungen, keine Arbeitslosigkeit, nur ein paar Tage bei den Eltern abhängen und so tun, als wenn es Urlaub wäre. Alternativ rechne ich jetzt seit zwei Tagen, wie es ohne das Geld von den Eltern weitergehen kann. Respektive ob es weitergehen kann. Nicht ganz so erholend, das ganze. Dafür keine menschenverachtenden Kommentare mehr bei jeder Nachrichtensendung. das zählt ja auch etwas...

Habe es jetzt anscheinend geschafft. Bin allein. Erstaunlicherweise keine Panik. Vermutlich alles eine Frage der Gewöhnung. Muss ich wirklich all meine Prinzipien aufgeben, damit ich irgendwie in irgendeine Rolle passe? Als Sohn? Als Freund? Als Mitarbeiter? Will ich Recht haben oder glücklich sein? Werde ich glücklich sein, wenn ich kein Recht habe? Zu viele, viel zu viele Gedanken.

Allein der Gedanke, dass einem zum Geburtstag mehr Online-Händler als reale Menschen gratulieren werden, sollte mich deprimieren. Tut er aber nicht. Online-Händler reden in der Regel keinen Mist, haben keinen sinisteren oder egoistischen Charakter und lassen einen nicht hängen. Hoffe ich zumindest, bin mir aber auch nicht wirklich sicher.



Mittwoch, 16. September 2015

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...irgendwie grad' wundgerieben am Leben.
...alles schmerzt immer und immer wieder.
...hab' noch so viel zu sagen.
...indes find' ich kein Wort.



Freitag, 28. August 2015
Maileingang 27.08.2015 - 14:51 Uhr


Sehr geehrte Herr wajakla,

Sie haben sich in unserem Unternehmen als Finanzbuchhalter beworben, für das gezeigte Interesse danken wir Ihnen.

Leider müssen wir Ihnen heute mitteilen, dass wir uns nicht für Sie entscheiden konnten.

Wir hoffen, dass Sie sich durch unsere Absage nicht entmutigen lassen, denn sie stellt keine Abwertung Ihrer Eignung dar, sondern resultiert aus der Tatsache, dass wir sehr viele Bewerbungen erhalten haben.

Wir wünschen Ihnen für Ihren weiteren Lebensweg dennoch alles Gute und viel Erfolg.

Mit ofenfrischen Grüßen
Irgendwia Egalix



Hoffe, die Erzeugnisse dieser Bäckerei sind ähnlich heiß wie die Absagen der Personalabteilung... *rolleyes*



Am 10.08. Termin bei der Gemeinde gehabt. Zum einen als Nachbesprechung der Coaching-Maßnahme - "Frau Chaos spricht ja von Ihnen nur in den höchsten Tönen." - im Allgemeinen und im Speziellen zum anderen die Planung der weiteren Vorgehensweise.

Da Frau Was-machen-wir-denn-jetzt ja bisher lenkbar war wie ein guter Drachen und Vorgesetzter, hatten Frau Chaos, die übrigens meine Einschätzung von Frau Was-machen-wir-denn-jetzt komplett teilt, und ich uns erlaubt, in den Abschlussbericht einen entsprechenden Knochen einzubauen: "Herr wajakla würde gerne durch eine Zusatzqualifizierung im Bereich Lohnbuchhaltung seine Vermittlungschancen erhöhen." Nicht, dass das falsch verstanden wird, es geht nicht um eine Verlängerung des status quo bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag, sondern allein darum, dass mir mittlerweile in einigen Bereichen mein Fachwissen veraltet. Respektive einer Auffrischung bedarf. Und da Frau W-m-w-d-j ja vermutlich überhaupt gar keine Idee hat, was sie mit mir machen soll, bot sie mir überraschenderweise nach eine paar Minuten Gespräch, in denen sie mich, wie bisher immer, nach meinem Lebenslauf, Ausbildung und ehemaligen Arbeitgeber befragte, eine Fortbildung an. Wie wäre es mit dem Bereich Lohn und Gehalt. Prima, das würde sicherlich hervorragend ergänzen. Rein zufällig hatte ich ein paar entsprechende Unterlagen dabei, Frau W-m-w-d-j wählte einen aus und fertig war die Laube.

Irgendwann klappen mir bei so einem Gespräch die Augen nach hinten und der Speichel beginnt unkontrolliert aus meinem Mund zu laufen...

Also alles beantragt, wir sind uns einig, nach einer dreiviertel Stunde sitze ich wieder im Auto. Kaum zwei Stunden später geht zu Hause mein Telefon. Frau W-m-w-d-j, leider konnte der Kurs nicht genehmigt werden, da er leider nicht AZAV-zertifiziert sei. Aha. Okay. Ja, da habe sie wohl etwas falsch gelesen, auf jeden Fall hätte ich jetzt die Hausaufgabe, einen neuen Kurs mit entsprechender Zertifizierung zu suchen. Okay, dann kann ich ja in einer Stunde vorbei kommen (es gibt Kurse wie Sand am Meer, aber das weiß die Frau anscheinend nicht). Sie sei jetzt aber nicht mehr an meinem Heimatort, sondern in ihrem Büro (in der Kreisstadt). Ja, das sehe ich an der Nummer im Display und ich habe ein Auto. Nein, das ginge jetzt nicht einfach so. (??!??) Sie würde mir einen neuen Termin zuschicken und da würden wir dann die Anträge noch einmal in aller Ruhe ausfüllen... Gut, dann so. Gespräch beendet.

14.08. war der Brief im Kasten, neuer Termin: 24.08.


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Da ja jedem, der hier auch nur ab und an mitliest, mein trotz norddeutscher Geburt häufiger eher südländisches Temperament bekannt sein dürfte, kann man sich vielleicht vorstellen, dass ich ziemlich sauer war. Gute und meinetwegen sorgfältige Planung, okay. Schlamperei und dann noch mindestens Schlafmützigkeit geht für mich gar nicht. Also erst mal eine Woche eingebuddelt, Eile hat hier ja keiner. Und zu meinen Eltern. Ja, genau, weil es da so prima klappt mit der ruhigen Kommunikation. Mit einer Mutter, die genau so steil geht wie ich. Die ich nur gern ein bisschen anders hätte, wie es Frau novemberregen so hübsch formuliert hat. Aber egal, ich wollte raus, meine Ma war ziemlich down, also nix wie hin, ich artiger Sohn.


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Woche war sehr...sagen wir einfach: normal. Und das ist immerhin mehr als viele der Wochen die letzten dreißig Jahre.


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Ich dachte mir bei dem ja nun noch auszuwählenden Kurs, dass ich meine wirtschaftliche Zurückhaltung einfach komplett aufgeben und etwas richtig Vernünftiges aussuchen sollte. Nicht zwei Tage, sondern eher so richtig. Aus so richtig wurde dann vom 05.10. bis zum 02.12., Vollzeit, 344 Unterrichtseinheiten, Lohn und Gehalt, theoretische Grundlagen und zwei Softwareschulungen (Datev/Lexware). Und nur um Frau W-m-w-d-j vermutlich endgültig komplett zu überfordern, hatte ich das Formular zur Beantragung einfach schon mal zu Hause ausgefüllt. Kurzum: ich war etwas muffelig am 24.08. beim zweiten Termin. Nein, muffelig trifft es nicht, eher maulfaul. Sie fragte, ich legte auf den Tisch. Sie las, nuschelte vor sich hin, füllte ihr Formular aus, beide unterschrieben und fertig war die Laube. Kaum zwanzig Minuten später war ich wieder draußen. Und ich konnte mir sogar die Frage, ob wir auch an alles gedacht hätten, verkneifen.

Um kurz vor fünf abends kam dann der Anruf von ihr, der Antrag sei genehmigt. Und ich kann nicht verhehlen, dass ich mich darüber wirklich freue. Zwei Monate normales Leben. Zwei Monate arbeiten. Eine Fortbildung, die wirklich Sinn macht, Lohn und Gehalt wird immer häufiger mit angefragt. Und danach kann es dann eben auch an alle Stellenangebote gehen, die einen Lohnbuchhalter suchen. Juchhu, ich werde mindestens 50 Bewerbungen im Monat schreiben und entsprechend viel mehr Absagen bekommen, damit bin ich fast auf dem Weg zum Vollzeit beschäftigten Arbeitslosen. Und dann muss es einfach klappen...


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Ich habe meinem besten Freund geschrieben. Er hat geantwortet. Ich arbeite an der Antwort. Sie merken an den empathischen Formulierungen, dass es nicht einfach war, nicht so schlimm, wie befürchtet, aber keinesfalls so, wie erhofft. Kein Gefühl, wo das hingeht. Kann ich hier alles so schreiben, er hat mein Blog nicht mal gelesen, als wir noch miteinander sprachen.^^.



Freitag, 14. August 2015
Maileingang 14.08.2015 - 12:02 Uhr

Sehr geehrter Herr wajakla,

wir bedanken uns für Ihre Bewerbung und das damit zum Ausdruck gebrachte Interesse an einer Mitarbeit in unserem Unternehmen.

Wir haben uns entschlossen, die Stelle als Buchhalter/-in in diesem Jahr doch noch nicht zu besetzen. Wir bedauern sehr, Ihnen keine günstigere Nachricht geben zu können.

Für Ihren weiteren Berufsweg wünschen wir Ihnen viel Erfolg sowie alles Gute für Ihre persönliche Zukunft.

Mit freundlichen Grüßen
Irgendwia Egalix



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Mailausgang 14.08.2015 - 12:32 Uhr

Sehr geehrte Frau Egalix.


Das ist sehr, sehr schade...

Was kann ich tun, damit Sie an mich denken, falls Sie überraschenderweise in ein paar Wochen doch einen Buchhalter benötigen? So einen Buchhalter kann man schließlich immer gebrauchen, was der alles kann...

Einen schönen Freitag noch.

Mit freundlichen Grüssen
wajakla



An manchen Tagen ist einem einfach nur nach Trinken. Und ich meine dieses völlig hemmungslose Saufen der Pubertät... :D Nur Spass, alles gut.