...aus dem Leben eines nixiskla...
Heute morgen so unter der Dusche war ich mir plötzlich unsicher, ob ich die Dame vom Amt eigentlich über das Vorstellungsgespräch informieren müßte. Die Eingliederungsvereinbarung gab eigentlich nichts in der Art her, dort war eben die monatliche Liste vereinbart, aber keine Wasserstandsmeldungen zwischendurch. Ich dachte mir aber, bevor mich über das Wochenende wieder ungute Panikanwandlungen um den Schlaf bringen, rufst Du einfach schnell mal an.

Die Dame war entspannt wie immer, nein, wirklich notwendig sei das nicht, nur ein neuer Job sei eben schnell zu melden, aber sie würde mir dann noch direkt die Formulare für die Fahrtkosten und gegebenenfalls einen Eingliederungszuschuss zusenden. Es lag mir fast auf der Zunge, ob das dann so umgehend bearbeitet würde, wie die Erstattung für schriftliche Bewerbungen - waren nur zwei im September, aber Geld habe ich trotzdem bisher keins bekommen -, aber ich stellte dann doch lieber die auch deutlich wichtigere Frage, wie es denn mit dem beim letzten Telefonat angekündigten Termin noch in diesem Jahr aussehe, die EGV laufe per 26.12. aus. Ach, das werde jetzt auch irgendwie knapp, wir machen das einfach im neuen Jahr, vielleicht wäre es dann ja auch schon hinfällig, sie würde mir die Daumen drücken und es sei eh noch nicht klar, wann sie nächste Woche im Büro sei, klar sei nur, dass vom 23.12. bis zum 01.01. das komplette Rathaus geschlossen sei. Meine Frage, ob es ein Problem sei, zwischen den Feiertagen nicht vor Ort zu sein, wurde auch nur weggelächelt, also sie sei definitiv nicht da und könne mich nicht anrufen, jemand anderes auch nicht, also bräuchten wir das auch nicht offiziell zu besprechen. Wünschte mir frohe Weihnachten, einen guten Rutsch, erneutes Daumendrücken wurde versprochen und noch mal auf die zu erwartende Einladung für Januar verwiesen. Gruß und Kuss, Dein Julius.

Himmel, es wäre jetzt einfach sehr, sehr großartig, wenn wir dieses Thema nächste Woche abhaken könnten. Es ist letztendlich bisher kein größerer wirtschaftlicher Schaden entstanden, okay, man kann in bestem Politikersprech von einem leichten Investitionsstau sprechen, lediglich meine Eltern haben ihr Tagesgeld nicht weiter aufstocken können und das ist ihnen zum Glück sehr egal, im Gegensatz zu mir. Natürlich ist mir klar, dass die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, gerade beim ersten (und bisher einzigen) Vorstellungsgespräch einen Treffer zu landen, aber es würde halt so alles nach der langen Zeit mit einem blauen Auge beenden.




ich freue mich, daß Ihre Amtsdame so entspannt ist. Für Sie und für sie. Das war bei uns damals anders, mein Amtsmensch war unentspannt und das aus Grundsatz. Oder auch nur wenn er es mit mir zu tun hatte. Ich weiß es nicht. ich hatte vor dem Mann echt Angst und als es vorbei war, mußte ich mal hin und ihn mir vor einem anderen Hintergrund angucken. Seinen Ängsten soll man bekanntlich ins Auge sehen.
Eine Bekannte wollte er aktiv daran hindern, sich auf Stelle X zu bewerben. Das ist im Norden, da stellt man nnicht ein, nach Bayern solle sie sich bewerben. Sie bewarb sich trotzdem, ohne Unkostenerstattung. Dann der Anruf, ob sie kurzfristig zum Vorstellungsgespräch kommen könne. Sie sagte zu, rief unseren gemeinsamen Amtsmuckel an weil sie nicht am Ort sein könne. Er wollte die Details (wer, wann, wo) und als er fragte, wie sie bitte so früh dorthin kommen wolle, das ginge doch gar nicht, sagte sie, sie könne in Nachbarort bei der Familie schlafen und würde dann einen Tag früher wegfahren. Explosion- einfach so früher fahren geht nicht, Abwesenheiten müssen firstgerecht gemeldet werden! Und Reisekostenerstattung gäbe es für Familienbesuche auch nicht!
Sie fuhr trotzdem- und hatte 2 Wochen später die Stelle. Im Norden, wo man bekanntlich niemanden einstellt.