...aus dem Leben eines nixiskla...
Freitag, 13. Dezember 2013
Die Bewerbung hatte ich am 27.11. losgeschickt. Am 06.12. fragte man nach, ob ich noch kurz meinen Gehaltswunsch mailen könnte. Und da ich irgendwie gerade meine ehrliche Phase hatte, schrieb ich folgendes:

"Sehr geehrte Frau Ansprechpartnerin.


Vielen Dank für Ihre Mail.

Um es ehrlich zu sagen: ich bin mittlerweile so lange ohne Arbeit, dass ich vermutlich mit jedem Angebot für meinen geliebten Beruf einverstanden sein werde. Ich möchte/will endlich wieder arbeiten, daher ist mein Gehaltswunsch nahezu irrelevant.

Sagen wir es so: alles unter EUR X.XXX.- brutto würde mir auf Dauer Probleme bereiten (zum Zeitpunkt meines Ausscheidens habe ich EUR X.XXX.- brutto in Vollzeit verdient).

Entschuldigen Sie bitte die fehlende Information.


Mit freundlichen Grüssen

wajakla"


Am 10.12. kam die Einladung zum Vorstellungsgespräch.

Falls Sie in dem ganzen vorweihnachtlichen Trubel noch eine Kerze und ein bis zwei Daumen frei haben: Am 20.12. ab 12:30 Uhr hätte ich dafür Verwendung...



Link zu einem YouTube-Video "You're only two years older than me, Darling, where have you been all of my life?"

Christopher Plummer nach dem erstmaligen Gewinn eines Oscars 2012 im jugendlichen Alter von 82 Jahren




Kaum am letzten Wochenende bei meinen Eltern angekommen, nahm das Verhängnis seinen Lauf...

Es war im Nachhinein nicht mehr wirklich nachvollziehbar, wer und warum die Kaffeetasse umkippte, gesichert überliefert ist lediglich: der Großteil des Inhaltes ergoß sich über meine Hose. Sogar an ziemlich prekärer Stelle, so dass ich nachhaltig erfreut war, dass das Heißgetränk nicht mehr wirklich eines war.

Also flugs aus der Hose gesprungen, meine Ma bot an, die Hose schnell zu waschen, damit ich sie wieder mitnehmen könne anfangs der Woche. So weit, so gut. Leider war das ganze dann aber doch recht schnell vollzogen, meine Ma bereitete die Waschmaschine samt Waschpulver vor, ich zog mich derweil aus, respektive um, gab meiner Ma die Hose und fertig die Laube, wir konnten weiter Kaffee trinken und vorweihnachtliches Gebäck zu uns nehmen.

"Meine Herren, die klappert aber ganz schön in der Waschmaschine...", bemerkte meine Ma, beruhigt von meinem Satz: "Ich habe die Hosenträger einfach drangelassen, die können die 30° aber ab." Irgendwie nahm das Klappern dann aber doch Dimensionen an, die an einen größeren Getriebeschaden erinnerten, und plötzlich griff ich erschrocken auf den Tisch neben mir, an die Stelle, an die ich theoretisch immer mein Handy lege... "Mein Handy...", ich hätte spontan sehr gerne sehr viele Flüche getan, aber es war zu spät.

Meine Ma hatte gedacht, ich hätte die Taschen kontrolliert, und ich hatte vorsichtshalber, ob der Freude über das nicht verbrühte Körperteil zwischen meinen Beinen, aber auch so was von gar nicht daran gedacht, auch nur eine Sekunde an Tascheninhalte zu verschwenden.

Tja, hin, alle Rettungsversuche vergebens. Okay, kurz einen Notruf bei kappi0106 abgesetzt, ob er vielleicht ein altes Handy in der häuslichen Asservatenkammer hat, und gleichzeitig schon mal locker im Internet geschaut. Kein Handy in der Asservatenkammer und plötzlich dieses miese Gefühl im Nacken, Du willst Dir doch jetzt wohl nicht wirklich in Deiner Situation ein neues Handy kaufen, also besser gesagt ein Smartphone. Und einen anderen Vertrag braucht es dann natürlich auch. Hm, hm... Doch. Nein. Doch, ich will aber. Nein, das wirst Du nicht tun.

Nein, das werde ich nicht tun, meine Eltern versuchten noch kurz mit Weihnachten und überhaupt sei es ja eh eher ihre Schuld gewesen, das Malheur mit Kaffee und Waschmaschine, und ich sollte kaufen, was ich wirklich wollte, zu intervenieren. Nein, geht nicht, das ist ja das allerübelste Vorurteil, Hartz IV, aber nagelneues Smartphone. Kompromiss: das identische Handy - kein Smartphone - neu bestellt, keine Vertragsänderung notwendig. Mit €99.- war das ganze dann erledigt, das neue alte Teil liegt bei meinen Eltern und wird morgen dann in Betrieb genommen.

Derweil aber so ganz ohne Handy gab mir dann auch kein sehr gutes Gefühl, nach den ganzen Szenarien bezüglich der möglichen Daumenschrauben des Amtes kroch als nächste Angst dann in mir hoch, dass jetzt natürlich noch der GAU wäre, wenn ich nicht zu Hause erreichbar wäre, nicht per Handy erreichbar wäre und überhaupt, schwupps, die Kohle gestrichen.

Da erinnerte ich mich an das alte Handy meines Vaters. Der hatte ab 2005 (!!) einen Prepaid-Vertrag bei O², den ich selber vor geraumer Zeit nach seiner Erkrankung gekündigt hatte. In seinem Schreibtisch lag auch noch das dazugehörige Handy. Das habe ich dann mittels eines 22-stelligen Passwortes - ich kann die Prepaid-Hotline von O² nur empfehlen, sehr freundlich, kostenfrei und keine (!) Wartezeit, möchte aber trotzdem nichts mehr mit ihr zu tun haben - von seinem SIM-Lock befreit und benutze es zur Zeit. Seien Sie stark, ich bin es auch, es ist ein Nokia 2600, aus einer Zeit, in der Nokia seine Handymodelle noch in Ungarn herstellte und China vermutlich noch ausschließlich böse war.

Sagen wir mal so: es ist irgendwie putzig, sieht aber aus wie neu. Ist es vermutlich auch, wenn es nicht nach den Jahren, sondern der Benutzung geht. Noch eine Idee, wie so etwas aussieht? Foto kann ich leider nicht machen *prust*, aber schauen Sie mal Link zu einem anderen Beitrag hier bei Blogger.de hier. Putzig, nicht wahr?