...aus dem Leben eines nixiskla...
Dienstag, 7. Mai 2013
Auf einem Flur um 10:45 Uhr. Ich stehe vor einer Pinwand. "Tafel jetzt jeden Mittwoch", "Kleidermarkt der Diakonie", "Minderjährig und schwanger?", "Wohnung dringend gesucht". Es geht mir mal wieder sofort sehr nahe. ALLES geht mir sofort sehr nahe. Wenigstens kann ich nicht mehr minderjährig und schwanger werden, auch schon mal 'was. Eine Tür geht auf. Eine Frau betritt den Flur.

Sie: "Auf wen warten Sie denn hier?"
Ich: "Ich habe einen Termin um 11:00 Uhr. Bei Frau X.."
Sie: "Das bin ich. Das ist ja prima, dann kann ich nachher ja früher zur Mittagspause. Kommen Sie mal gleich mit rein."

Ich folge, in entspannterer (für mich) Situation hätte ich noch gern ein "Immer gern zu Diensten!" hinterhergeflötet. Oder "Man tut ja, was man kann.". Ich nicke also stumm.

Sie: "Was kann ich für Sie tun?"

Ich schaue etwas hilflos. Auf dem Schild neben der Tür steht unter dem Namen der mir gegenübersitzenden Frau "Leistungsgewährung für Arbeitslose, H-P". Aber sie erwartet auch irgendwie gar keine Antwort, steht auf und holt aus dem Nebenbüro diverse Formulare, erklärt diese dann. Mir lag "Okay, das kenne ich schon." auf den Lippen, weil ich ja 2007 hier schon mal saß. Bei der gleichen Sachbearbeiterin übrigens. Aber damals war der Fachbereich noch deutlich kleiner. Bin aber wohl trotzdem nicht in Erinnerung geblieben. Was soll sie auch sagen? "Ach, Herr Wajakla, schön Sie wieder zu sehen!!" Küsschen links, Küsschen rechts? Eine Uhr piept, es ist 11:00 Uhr. Sie schaut mich vorwurfsvoll an.

Sie: "Sie sind zu früh."

Ich: "Ja, äh...."

Dann werden noch Kopien des Ausweises, der Krankenkassenkarte und der Bankkarte gemacht. Neuer Termin in einer Woche, 10:00 Uhr. Ich bin dann nächste Woche pünktlich.