...aus dem Leben eines nixiskla...
Dienstag, 2. Juni 2015
Heute morgen sind dann auch noch die Zähne 5 und 6 gezogen worden. Man mag es kaum glauben, was so eine verf***te Entzündung doch alles bewirken kann. Nun denn, ich denke, das Schlimmste habe ich damit aber überstanden. Und wenn ich nicht so eine kleine Heulsuse beim Zahnarzt wäre, müsste ich fast zugeben, dass das heute definitiv überhaupt nicht weh getan hat. Zwei Pickser von den Spritzen und das war es dann tatsächlich. Assistiert von zwei sehr netten Studenten dauerte das ganze vom Hinsetzen bis zum Aufstehen auch nur eine knappe halbe Stunde. Nächste Woche werden die Fäden gezogen und danach werden wir uns damit befassen, die gerade fabrizierten Lücken kautechnisch wieder etwas hilfreicher zu gestalten, respektive wieder aufzufüllen.


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An der Hauptfront des Lebens gibt es nichts neues. Laufende Nummer 376. Gestern eine sehr deprimierende Maßnahme. Beide irgendwie im Montagsblues. Beide ideenlos. Ich nah am Wasser, sie nah am Wasser, fast hätten wir es geschafft, beide erst Mal eine Runde zu weinen. Aber nur fast.


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Schon ein sehr seltsames Leben, wenn das Ziehen zweier Zähne das Highlight der Woche zu sein scheint. Na ja, kommen ja noch ein paar Tage, wer weiß...^^



Donnerstag, 28. Mai 2015
"Frauen töten ihre Männer, weil sie sie loswerden wollen. Männer töten ihre Frauen, weil sie sie behalten wollen."

Hannelore Hoger als Bella Block in der Folge Falsche Liebe
der gleichnamigen Serie in einem Verhör eines Tatverdächtigen.




Freitag, 15. Mai 2015
So, einen haben wir noch. Und wenn es nach mir geht, dann kommt der Sieger 2015 definitiv aus Slowenien. Vermutlich finde ich Leute, die beim Singen Kopfhörer tragen, sonst eher seltsam, aber diese Sängerin finde ich lässig. Ich kann gar nicht ausdrücken, wie affig ich per se das Spielen von Luftgitarren finde, aber warum fahre ich gerade wie ein Teenie auf diese bisher in der Popwelt völlig unterschätzte Luftvioline ab?! Der Refrain ist mehr als catchy und zieht einen (zumindest mich) förmlich in das Lied, die Stimme ist wirklich ganz außergewöhnlich. Außergewöhnlich toll. GO, SLOVENIA, GO!


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Er hat ein dunkles Geheimnis, gesteht es ihr und will sie frei geben, doch sie will nicht, sie will ihn, wie er ist. Heilandsackl, das reicht in einer ARD-Produktion mit Christine Neubauer ja fast für einen Mehrteiler als Drehbuch, mal sehen wie das von den Norwegern auf der Bühne (vermutlich ohne Tisch) umgesetzt wird. Der Gesang ist toll, das Duo funktioniert bestens und besser als ein Neubauer-Film wird es allemal...


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Das Lied aus Belgien wird definitiv nicht gewinnen, ich befürchte, es wird nicht mal das Halbfinale überstehen. Und trotzdem gefällt mir die Nummer. Ungewöhnliche Stimme, coole Atmosphäre, bin sehr gespannt, wie der Sänger das live hinbekommt. Zumindest bei der ersten Probe muss das ganze ziemlich, nun ja, anstrengend gewesen sein...


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Jetzt aber genug mit dem letzten Jahr, starten wir einfach mal durch mit ein paar Videos der Lieder, die mir dieses Jahr ziemlich gut gefallen. Ich gebe gerne zu, das erste Video ist nicht gerade eine Offenbarung. Genau genommen ist es sogar ziemlicher Mist. Machen Sie einfach die Augen zu. Bei der Liveshow wird das ganze Messer-, Zwiebel- und Satin-Bettwäsche-Geräkel-Gedöns ja eh anders gelöst werden müssen (hoffe ich). Das Lied gefällt mir trotzdem. Auf nach Estland.


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Es kommt ja eher selten vor, dass man den Sieger richtig tippt beim ESC; letztes Jahr gelang mir das Kunststück, auch beim zweiten Platz richtig zu liegen. Und ab Platz drei war dann wieder alles wie sonst auch immer...



Und jetzt mal zu etwas komplett anderem: wir haben den ESC 2015 geradezu vor der Tür stehen und haben noch nicht darüber gesprochen. Das geht natürlich nicht. Und daher hier sozusagen zum Aufwärmen der Beitrag, der Österreich den Sieg im letzten Jahr brachte. Oder wie ORF-Moderator Andi Knoll so charmant bemerkte: Link zu einem YouTube-Video "Jetzt hat uns die den Schaas gwonnen.".


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Freitag, 15. Mai 2015

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"...vielleicht muss es so sein..."



Am vergangenen Montag habe ich mit dem Mann telefoniert, der mit mir das Vorstellungsgespräch vereinbart hatte. Er sei überraschend anderweitig verhindert gewesen. Ja, überraschend anderweitig, das hat er wörtlich gesagt. Seine Mitarbeiterin sei allerdings keinesfalls nicht im Thema gewesen, da habe ich einen falschen Eindruck gewonnen. Und überhaupt, er sei sich im Moment nicht wirklich sicher, ob er überhaupt so eine Stelle als Buchhalter einrichten wolle. Es sei also auch noch keine Entscheidung gegen mich gefallen, es sei eben bisher gar keine Entscheidung getroffen. Ich bin aber definitiv einer der ersten Ansprechpartner, sollte es dazu kommen.

Habe mich freundlich bedankt. Mehr nicht, nicht mal mehr aufgeregt hinterher. Es lohnt sich vermutlich nicht wirklich, es ändert doch nichts am Ergebnis. War nur irgendwie ganz leer. So im Kopf und irgendwie auch körperlich. Solche Aktionen ziehen so unglaublich viel Energie. Man macht eigentlich kaum etwas und ist trotzdem erschöpft wie nach einer anstrengenden Woche Arbeit. Es nervt.


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Nach dem Telefonat in die Zahnklinik. Fäden ziehen. Fünf giggelnde Studentinnen fragen, ob sie zuschauen dürfen, letztendlich zieht eine von ihnen die Fäden. Leider war die Entzündung im Unterkiefer heftiger unterwegs als gehofft, vermutlich müssen auf der gegenüberliegenden Seite auch noch zwei Zähne gezogen werden, die Knochensubstanz sei angegriffen, ich habe nicht so richtig zugehört, war in Gedanken immer noch bei dem Telefonat und ärgerte mich gerade, wieso ich dem Typen nicht gesagt habe, ja, sicher benötigen Sie so eine Stelle für Ihre Unternehmen. Und ich bin der exakt richtige Mann dafür. Blabla. Was, warum denn die auch ziehen?! Die Knochensubstanz sei angegriffen, vermutlich würden die über kurz oder lang ausfallen, da können wir jetzt auch gleich komplett sanieren, wenn wir doch eh schon dabei sind. Sie wissen gar nicht, was ich für ein großartiger Buchhalter bin. Gerade die Koordinierung und bilanzielle Konsolidierung mehrerer selbstständiger Unternehmen gehörte die letzten Jahre immer...ja, wenn Sie das sagen, dann machen wir doch gleich einen Termin und weg mit den beiden. Wie gesagt: ich bin großartig. Im Zähne ziehen lassen. 06.02., 09:00 Uhr. Großartig, danke, wie das klappt mit den Terminen.


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Dienstag der wöchentliche Termin bei der Bewährungshelferin Maßnahme. Auch mündlich den Nachweis der Eigenbemühungen erbracht und vom Telefonat berichtet. So ein Arsch. Sagt sie. Und hat vermutlich sogar recht. Zähne sanieren sei übrigens prima bei Hartz IV, sagt sie auch, es gibt bei den Krankenkassen eine entsprechende Härtefallregelung, die einem die komplette Übernahme der Kosten garantiert. Wer hätte damit gerechnet. Im Grunde war ich davon ausgegangen, dass das auch schon mit 0,53 Cent pro Monat im ALG II enthalten ist...^^ Also werde ich das Thema Zähne jetzt wohl komplett angehen, bis die tolle Ärztin sagt, dass alles okay sei. Bin immer noch erstaunt, dass dieses im Realleben fiese und vor allem teure Thema so unproblematisch geregelt sein soll.


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Die letzten Tage waren schlimm. Der Freund fehlt manchmal einfach enorm. Ich kann das ruhig so schreiben, eine seiner letzten Mails lautete: "Hallo, Ich habe Deinen Blog aus dem RSS-Reader rausgenommen,will nicht den Eindruck entstehen lassen,dass ich Dich beobachte oder was auch immer." und dann hat er das auch gemacht. Er war in den Jahren, in denen ich keinen Kontakt zu meiner Familie hatte, einfach der komplette Familienersatz auf allen Positionen. Ich habe bei allen Problemen oder auch nur Fragen immer zuerst ihn nach seiner Meinung gefragt. In den letzten Monaten vor dem großen Knall ließ er dann häufiger durchblicken, dass das doch eigentlich egal sei, was er sage, ich mache doch nur, was ich wolle. Ein häufiger Diskussionspunkt. Na klar mache ich das, was ich will, ich bin allein, niemandem verantwortlich, ich habe immer das gemacht, was ausschließlich ich will. Aber doch immer, nachdem ich seine Meinung eingeholt habe. Dass unsere Meinungen häufig sehr weit auseinander lagen, war doch auch eigentlich immer klar, er Beamter, verheiratet, Kinder, ich freie Wirtschaft oder am Ende eben ohne Job, ohne Beziehung, ohne Kinder. Da kommt man zwangsläufig zu anderen Entscheidungen. Ich konnte wohl nie wirklich klar machen, wie wichtig seine Meinung war, auch wenn ich sie schon vorher kannte und er meine ja auch. Dass es wichtig war, dass er es wusste, auch wenn er es nicht gut heißen würde. Und selten unterstützte, sondern eigentlich immer mahnte und warnte. Aber so war es eben. Und es war okay für mich. Für ihn aber wohl nicht. Dreck. Elendiger Dreck.



Mittwoch, 6. Mai 2015
Endlich! Ich habe doch noch etwas gefunden in meinem Leben, das ich neben dem Bücher halten wirklich ganz gut kann. Also, exakter formuliert: mit mir machen lassen kann. Und zwar handelt es sich um das Zähne ziehen.

Pünktlich zu Ostern entwickelte sich an meinem linken Unterkiefer eine respektable Schwellung, die sich innerhalb von zwei Tagen derart prächtig machte, dass mir am Ostersonntagmorgen keine andere Wahl blieb, als den zähnärztlichen Notdienst aufzusuchen. Ich könnte jetzt noch ellenlang ausführen, dass ich ganz miese Angst vor diesen Arztbesuchen habe. Bei meinem Hausarzt könnte ich ja direkt einziehen, aber einem Zahnarzt, respektive einer Zahnärztin, bringe ich leider nur Abneigung entgegen. Eigentlich eher den damit in der Regel verbundenen Schmerzen, weniger der Person an und für sich. Aber egal: sobald der Stuhl nach hinten geht, bin ich klitschnass und nur noch begrenzt zurechnungsfähig.

Es war allerdings auch klar, dass es dieses Mal kein Entrinnen gab, sollte mir dieser eitergefüllte Ballon, ach wir wollen uns das lieber gar nicht ausmalen... Ich landete also in einer Praxis, die zwar Notdienst hatte, allerdings ansonsten eher wie ein Hipster-Lädchen in bester Lage aussah. Sie ist zumindest in bester City-Lage, ist in einem Ladengeschäft (mit Schaufenster!!) und es trugen auch alle die entsprechenden Brillen und Bärte. Allerdings auch weiße Kittel.

Eine dieser unglaublich jungen Kittelträgerinnen (mit schwarzer und viel zu großer modischer Brille) betastete mittelmäßig vorsichtig von hinten meine beiden Kieferhälften und gab nur nicht wirklich zu ihrem adretten Äußeren passende Grunzlaute von sich. Da würde sie sich nicht dran wagen, die Entzündung habe schon den Kiefer nach unten umschlossen und sie überweise mich jetzt an die Zahnklinik.

Also fuhr ich zur "Liegendaufnahme Ost" des örtlichen Universitätsklinikums, meldete mich zwischen Herzinfarkten und Armbrüchen an - was das eigene Leid übrigens dann doch sehr relativiert, wenn im angrenzenden Behandlungsraum gerade drei Ärzte samt Defibrillator an einem Patienten 'rumhantieren - und durfte dann in den 14. Stock in die Abteilung mit dem wohlklingenden Namen "Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie". Dort herrschte weniger Hipsterbetrieb und es roch sogar anständig nach Arzt oder eben nach Krankenhaus. Meine mit gebrochener Stimme vorgetragene Begrüßungsformel "Ich habe Angst vor Zahnarztbesuchen..." - "Guten Tag" erschien mir nicht angemessen, es war definitiv kein guter Tag - wurde mit einem freundlichen "Dann sind Sie bei mir genau richtig. Ich bin nämlich Kieferchirurg und kein Zahnarzt." erwidert.

Ich kürze mal ab: der Abzeß wurde eröffnet und behandelt. Die Schmerzen waren zu ertragen. Okay, das kann aber auch an den diversen Spritzen gelegen haben, die ich eingefordert hatte. Der Arzt war sehr nett, wirklich nett, kündigte mir beim Nachfolgetermin am nächsten Morgen allerdings an, dass diese Entzündung schon länger gearbeitet haben müsse, die Zähne an der Seite seien in Mitleidenschaft gezogen und, apropos in Mitleidenschaft gezogen, die müßten auch tatsächlich vermutlich gezogen werden. Große Freude meinerseits. Bei welchem Zahnarzt ich denn sonst in Behandlung sei. Tja, da waren sie wieder, diese riesigen Tropfen auf der Stirn, nun, ehrlich gesagt, bei gar keinem aktuell und zu dem letzten möchte ich eigentlich auch nie wieder...

Tja, und so bin ich jetzt im Fanclub des "Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde" als Teil unseres Universitätsklinikums. Die machen nämlich nicht nur neue Kiefer bei Bedarf, sondern auch ganz reguläre Zahnbehandlungen wie ein fieser Zahnarzt eben auch. Nur eben alles viel größer, viel mehr Ärzte, viele tolle 3D-Farbröntgengeräte, viel mehr Betäubung, bis man nur noch grenzdebil grinst.

Die meisten hassen so etwas vermutlich, für mich ist es definitiv genau das richtige. Immer einen Studenten mit am Stuhl, bisher immer pünktlich auf die Minute. Und so kamen dann dort im OP am letzten Donnerstag vier Zähne auf einen Schlag raus. Das war definitiv nicht schön, aber seltsamerweise fühlte ich mich unter dem grünen Tuch mit Häubchen und einem Arzt zur Linken und der behandelnden Ärztin zur Rechten, einem Studenten am Kopf- und einer Schwester am Fußende sehr, sehr gut aufgehoben.

Und das allerbester dabei: ich scheine Talent dafür zu haben. Mir wurde eine gepflegte Schwellung bis zum Sonntag prognostiziert und eine charmante Dosis an Schmerzmitteln offeriert und das eine trat nicht ein und das andere wurde nur am ersten Tag benötigt. Es war also wirklich okay. Zur Zeit baumeln mir noch reichlich Fäden im Mund, die werden am kommenden Montag gezogen. Und dann werden wir uns wohl über das charmante Thema Zahnersatz unterhalten. Das mir schon beim ersten Termin im Magen lag, mir macht so etwas ja immer Sorgen und so hatte ich der Ärztin gleich gesagt, dass ich mit der Zuzahlung momentan Schwierigkeiten habe, da ich arbeitslos sei. Sehr unangenehm, solche Aussagen, aber was nützt es. Sie sagte, darüber solle ich mir keinen Kopf machen, das würden wir schon geregelt bekommen im Rahmen einer Studentenbehandlung. Erleichterung. Unangenehmes Thema für mich, locker gelöst von der jungen Frau, die mir jetzt noch ein paar Mal im Mund rumhampelt, bis alles in der Reihe ist.

Es gibt momentan - oder auch seit Jahren - wenig positives oder aufbauendes, aber dass ich jetzt anscheinend mit einem leichten Anflug von Begeisterung diese miese Angst vor dem Zahnarztbesuch überwunden zu haben scheine, macht mich ein ganz klein wenig lächeln.

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Und dann war da ja heute morgen noch ein wichtiger Termin. Das Vorstellungsgespräch. Das war dann so wichtig, dass der eigentliche Ansprechpartner um zehn nicht da war. Und auch nicht um viertel nach zehn. Es erbarmte sich dann eine Dame, die sich als Geschäftsleiterin vorstellte, aber per se eigentlich nicht wirklich im Thema war. Sie wollte mich aber wohl nicht einfach so sang- und klanglos nach Hause schicken, fragte dann also pflichtschuldigst all das ab, was eh schon im Anschreiben und dem Lebenslauf steht, ihr aber ja nicht vorlag und sie vermutlich auch nicht interessierte. Tjoa, und nach einer knappen halben Stunde waren wir dann durch, Herr X. wird sich dann bestimmt noch bei Ihnen melden, vielen Dank und tschüß.

Wenn man nicht eh schon so gar gekocht wäre von der ganzen Situation, es wäre ein erneuter Tiefpunkt. Noch vor geraumer Zeit hätte mich so etwas wieder sehr nahe an meine Grenzen gebracht, im Moment sehe ich es entspannt. Ich habe eh keinen Einfluss auf solche Dinge. Und das Wort Respekt dämmert eh nur noch als vage Erinnerung... Nein, nein, alles okay, bin enttäuscht, aber mehr auch nicht.